Bundesliga-Playoffs: Cakir-Crew verpasst den Titel dramatisch.
Köksal Cakir hatte einen Wunsch gehabt: Dass sich seine Mannschaft mit dem Titel belohnen möge - "weil sie es in dieser Konstellation einfach verdient hat".
In der Tat hatte es danach ausgesehen, als sollten die Kumite-Herren des MTV Ludwigsburg den beträchtlich großen Pokal, den der Bundesliga-Meister nach Beendigung der Playoffs überreicht bekommt, in die Höhe stemmen können. Schließlich hatte der Viertplatzierte des vergangenen Jahres das Halbfinale in der heimischen Rundsporthalle gegen den schwäbischen Konkurrenten Oki Knights Baden-Württemberg mit 9:3 zu seinen Gunsten entschieden.
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Im Uhrzeiger-Sinn von links: Rijad Dzuho (rechts) gegen Nikolai Sekot, Sefo Sejfic (rechts) gegen Tim Steiner, Janne Haubold (rechts) gegen Hamza Turulja, Svjatoslav Prokop (hinten) gegen Muhammed Özdemir, Anton Kolb (hinten) gegen Florian Haas, die Trophäe, Lauryl Azoo Adjibi (links) gegen Amine Boulares, das Team des MTV Ludwigsburg und die Medaillen samt Urkunde
6:0-Führung reicht nicht zur Meisterschaft, weil Hamza Turulja und Tim Steiner in zwei epischen Duellen den "Deckel" nicht draufmachen können
Und auch im Finale gegen den Vizemeister von 2023, den SC Banzai Berlin, hatte es danach ausgesehen, als sollte Cakirs Wunsch Realität werden: Mit 6:0 hatten die Barockstädter bereits in Führung gelegen, ehe Oleksandr Myloserdnyi und Ahmed Rayane Tlili in zwei spektakulären, beinahe schon epischen Kämpfen die Berliner in das entscheidende fünfte Duell gebracht hatten.
Dabei hatten sowohl Hamza Turulja als auch Tim Steiner in ihren Kämpfen mehrfach die Chance auf den entscheidenden dritten Sieg gehabt. Doch ihre Konkurrenten hatten bis zum Ende gefightet und sich in den Highscoring-Duellen durchgesetzt.
"Muss überlegen, ob ich noch weitermache" Svjatoslav Prokop
Im finalen Showdown zwischen Lauryl Azoo Adjibi und Amine Boulares, der die Hauptstädter gegen LILTEC Karate Champions Fightclub ins Finale geführt hatte - weil er im fünften Match-Duell gegen Philipp Walger beim 6:6 den Vorteil des Senshu hatte -, war es lange Zeit (4:4) spannend zugegangen. Doch mit zwei Wertungen in den letzten 30 Sekunden hatte Boulares dafür gesorgt, dass sich Köksal Cakirs Wunsch nicht erfüllen sollte.
Wie sehr die Final-Niederlage Spuren hinterlassen hatte, war hernach im Gesicht von Svjatoslav Prokop abzulesen gewesen. Mit brüchiger Stimme und müdem Blick hatte er zu Protokoll gegeben, dass er überlegen müsse, ob er noch weitermachen wolle.
Diese Frage dürften sich die Athleten der jungen Crew der Oki Knights Baden-Württemberg wohl nicht gestellt haben. Obwohl es nicht zu einem Podiums-Platz gereicht hatte, weil das "kleine Finale" mit 0:9 verloren worden war, werden die Youngster, betreut von Omar Sabanovic und Volker Harren, auch in Zukunft um den Bundesliga-Titel mitkämpfen.
Über einen weiteren Titel hatte sich indes Johanna Kneer (KJC Ravensburg) gefreut: Nachdem die Doppel-Europameisterin von Zadar zuvor als Trainerin bei den Titelkämpfen der Talente im Einsatz gewesen war, war sie am späten Abend ein Garant dafür gewesen, dass den Damen des USC Duisburg die Wiederholung des Bundesliga-Triumphes 2023 gelungen war.
Nach dem souveränen 6:0-Erfolg im Halbfinale über das KD Chikai Wettringen aus Nordrhein-Westfalen hatten sich die Duisburgerinnen im Finale gegen den Vizemeister von 2023, den SC Banzai Berlin, mit 6:3 durchgesetzt.
Finale MTV Ludwigsburg - SC Banzai Berlin 6:9
Svjatoslav Prokop - Fatih Aktas 6:0
Nikolai Sekot - Melos Gashi 2:0
Hamza Turulja - Oleksandr Myloserdnyi 9:11
Tim Steiner - Ahmed Rayane Tlili 15:23
Lauryl Azoo Adjibi - Amine Boulares 4:6
Duell um Platz drei
Oki Knights Baden-Württemberg - LILTEC Karate Champions Fightclub 0:9
Rijad Dzuho - Quentin Mahauden 0:8
Janne Haubold - Timo Maria Schäfer 1:5
Anton Kolb - Florian Haas 1:3
Halbfinale
MTV Ludwigsburg - Oki Knights Baden-Württemberg 9:3
Nikolai Sekot - Rijad Dzuho 5:4
Hamza Turulja - Janne Haubold 6:4
Svjatoslav Prokop - Muhammed Özdemir 1:11
Tim Steiner - Sefo Sejfic 8:0
Autor: Dirk Kaiser Fotos: DKV
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