19-jähriger Muhammed Özdemir belegt Rang fünf.
Es war ein Para-Karateka aus Baden-Württemberg, der für das beste Resultat aus deutscher Sicht bei den Weltmeisterschaften gesorgt hatte: In der Klassifizierung „Menschen mit geistiger Behinderung“ (K21) war Albert Singer (KC Vaihingen / Enz) Vize-Weltmeister geworden. Nach dem Gewinn des WM-Titels 2016 ist der zweite Platz von Budapest der zweitgrößte Erfolg in seiner Karriere.
Die beiden anderen Teilnehmer aus dem „Ländle“, Marvin Nöltge (KD Waldkirch-Kollnau) und Michael Lesic (KC Vaihingen / Enz), hatten den Einzug in die Duelle um eine Medaille verpasst – wobei Nöltge in der Klassifizierung „Menschen mit geistiger Behinderung“ (K22) nicht viel zum Bronze-Kampf gefehlt hatte.
In der Leistungsklasse war Muhammed Özdemir der große Coup gelungen. Nach teilweise spannenden Kämpfen in der Gewichtsklasse -67 Kilogramm hatte es Özdemir (TSG Wiesloch) bis ins Halbfinale geschafft, ehe er dort seine erste Niederlage hatte hinnehmen müssen. Im Duell um Platz drei war der 19-Jährige, der auch bei seinem einzigen Einsatz im Team-Wettbewerb erfolgreich gewesen war, seinem Konkurrenten aus Saudi-Arabien mit 0:3 unterlegen gewesen.
Johanna Kneer landet im Einzel-Wettbewerb auf Rang sieben
Für die Doppel-Europameisterin Johanna Kneer (KJC Ravensburg) endeten die Welt-Titelkämpfe auf dem siebten Platz. Nachdem sie gegen die spätere Finalistin aus Japan in der Hauptrunde mit 4:8 verloren hatte, hätte es nur noch eines weiteren Sieges bedurft, um über die Trostrunde doch noch in die Medaillen-Ränge zu gelangen. Doch Kneer, die in der Gewichtsklasse -68 Kilogramm gestartet war, unterlag ihrer Konkurrentin aus Tunesien knapp mit 5:6.
Eine ausführliche Berichterstattung der Tage von Budapest mit allen Ergebnissen, den Einschätzungen der Bundestrainer und natürlich den umfangreichen Bilder-Galerien findet sich auf karate.de.
Auch im Team-Wettbewerb war es für Kneer und ihren Kolleginnen nicht so weit gegangen, wie erhofft. Nach dem 2:1 in der ersten Runde gegen die Ukraine (Kneer hatte mit 0:3 das Nachsehen gehabt), hatte es im Folge-Duell gegen Ägypten, für das Kneer nicht berücksichtigt worden war, eine 0:2-Niederlage gegeben.
Youngster Nikolai Sekot (MTV Ludwigsburg, linkes Bild-Motiv) verlor zwar seinen Auftakt-Kampf mit 1:2, hatte aber bei seiner WM-Premiere – genau wie im Team-Wettbewerb gegen die Ungarn – in der Gewichtsklasse +84 Kilogramm Linie überzeugt. Sekots Ludwigsburger Mannschafts-Kollege Svjatoslav Prokop (rechtes Bild) war ebenfalls nur einmal im Einsatz gewesen – bei der Erstrunden-Niederlage im Team-Wettbewerb gegen Ungarn. Dabei hatte er sich seinem Kontrahenten mit 0:3 geschlagen geben müssen.
Kampfrichter Adem Divrik nun im Besitz der höchsten internationalen Lizenzen
Für Kampfrichter Adem Divrik waren die Weltmeisterschaften gleich doppelt erfolgreich: Einerseits war er an den sechs Tagen zu zahlreichen Einsätzen gekommen, andererseits hatte er die Prüfung zum Kata- und Kumite-Judge der Kategorie „A“ bestanden. Damit ist er im Besitz der höchsten internationalen Lizenzen.
Autor: Dirk Kaiser Fotos: DKV / Brigitte Kraußer
Comments